Rassebedchreibung

Das Waldschaf

Deckbock Hannes
Deckbock Hannes

Das Waldschaf ist ein kleines bis mittelgroßes Landschaf. Es trägt meist Mischwolle, die sich gut zum Handspinnen eignet. Das Vlies ist bei den meisten Waldschafen weiß, es gibt jedoch auch braune und schwarze Tiere. Häufig finden sich Pigmentflecken im Gesicht und an den Beinen. Die Tiere sind feingliedrig mit kleinen, sehr harten Klauen.  Das Kopfprofil ist bei weiblichen Tieren gerade, die der Böcke haben einen leicht gewölbten Nasenrücken. Die Ohren sind spitz, mittelgroß und stehen waagerecht ab oder hängen leicht. Ein großer Anteil der Böcke ist gehörnt. Die weiblichen  Tiere tragen gelegentlich Hörner.

 

In seiner jahrhundertelangen Entwicklung hat sich das Waldschaf den rauen Mittel-gebirgslagen angepasst und hier seinen Lebensraum gefunden. Es ist genügsam, robust, wetterhart und anpassungsfähig. Unter harten Bedingungen entwickelte sich ein extrem leichtfuttriges Schaf, welches das Grundfutter bestens ausnutzt. Es hat sehr gute Muttereigenschaften und sein großer Vorzug ist die hohe Fruchtbarkeit. Das Waldschaf ist frühreif, asaisonal und lammt meist dreimal in 2 Jahren, z.T. auch zweimal pro Jahr. Die Zwillingsrate ist hoch. Die Erstzulassung ist ab 8 Monaten möglich.

 


Die Mastleistung ist im Vergleich mit den modernen Hochleistungsrassen gering. Sowohl Wolle, Fell als auch Fleisch des Waldschafes sind verwertbar. Die grobe und filzige Mischwolle eignet sich im Gegensatz zu vielen heutigen Leistungsrassen besonders gut zum Handspinnen, Filzen sowie zur Erstellung von robustem und relativ leichtem Waldschaf-Tweed.

 


Mittlerweile hat vor allem das Fleisch des Waldschafes zunehmend an Beliebtheit gewonnen. Es ist fein, fettarm und besonders zart und hat keinen  unerwünschten, für Schaffleisch sonst typischen, Schaf-beigeschmack. 2009 wurde das Waldschaf von der Organisation Slow-Food in die Arche des Geschmacks aufgenommen.

 


Das Waldschaf geht auf das mittelalterliche Zaupelschaf zurück,

das ursprünglich in ganz Mitteleuropa verbreitet war.    

 

Kategorie I (extrem gefährdet) der Roten Liste der Gesellschaft   

zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen. Eine weitere Vergrößerung des Bestandes ist zur Erhaltung dringend notwendig.